Herzlich Willkommen bei der Kempowski-Gesellschaft |
Über uns |
Seit Juni 2007 widmet sich die "Kempowski-Gesellschaft" der Bewahrung und Förderung der Werke Walter Kempowskis (1929-2007), der zu den bedeutendsten Autoren der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur zählt. Die literarische Gesellschaft wurde u.a. von Journalisten, Wissenschaftlern, Studierenden und zahlreichen Privatpersonen in Gießen ins Leben gerufen. Mittlerweile hat sie Mitglieder aus dem In- und Ausland, etwa aus Italien, Ungarn und den USA.
Die Geschäftstelle der Gesellschaft wurde eingerichtet am
Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen
Otto-Behaghel-Str. 10 B / 1
35394 Gießen
Mail: julia.stein82(at)gmx.de
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ADVENTSKALENDER 2024
Liebe Kempowski-Freundinnen und -Freunde,
auf der Facebook-Seite der Kempowski-Gesellschaft e.V. gibt es wieder unseren Kempowski-Adventskalender. Jeden Tag öffnet sich ein neues Türchen, hinter dem sich etwas verbirgt, das mit unserem Lieblingsautoren zu tun hat.... Schaut vorbei und macht mit. Unter allen, die das gepostete Zitat dem zugehörigen Werk per Kommentar zuordnen, wird ein toller Gewinn verlost! Wenn ihr nur neugierig seid auf den Inhalt des Türchens oder euch inspirieren lassen möchtet, könnt ihr auch einfach hier weiterlesen... Viel Freude damit!
1. Dezember 2024:
Nartum
Sa 1. Dezember 1990
Die Gesellschaft des Bertels-Mannes, der mich durch die Gegend kutschierte, das schöne Auto und die guten Hotels ließen mich das Blamable der Sachsen-Unternehmung leichter ertragen. Der Herr wunderte sich, daß ich zu den Menschen so leutselig gewesen sei. Meine Wut sei wohl verraucht?
Aus Hamit, Tagebuch 1990 (München 2006, S. 384)
2. Dezember 2024
Nartum
Mo 2. Dezember 1991
War eben bei der Massage, meine Schultern waren wie Stein. Der Masseur hat keine magischen Hände. Wenn Hildegard das mal macht, für drei Minuten, dann hat das eine ganz andere Wirkung. – Hemd anlassen, das duldet der Masseur nicht. Meine empfindliche Haut und seine empfindlichen Hände.
Aus Somnia, Tagebuch 1991 (München 2008, S. 489)
3. Dezember 2024
Nartum
Sa 3. Dezember 1983
Das Wetter war widerlich, Schnee, Regen. Immerhin nutzte ich die Stunden und nahm mit meinem kleinen Tonbandgerät das Gedudel der Straßenmusikanten auf. Wildwestsachen und Weihnachtslieder auf Mundharmonika, Blockflöte und natürlich Gitarre. "O Tannenbaum" direkt neben "Ain't Misbehavin'". Die Musiker merkten übrigens sofort, daß ich ein Tonbandgerät unter dem Mantel trug: ein Straßenhändler, der eine Schnibbelmaschine für Gemüse anbot, verbat sich das. Ich wollte ihm wohl die Gags klauen, sagte er. Gottlob hatte ich schon alles im Kasten:
"Die Damen, die schon bei mir gekauft haben, entweder in Österreich oder wenn ich zu Gast bin in der Bundesrepublik, die schließen mich jeden Tag in ihr Abendgebet ein, die sagen: Gott sei Dank, daß ich diesen Mann auf seiner Weltenreise endlich in Hamburg an der Elbe getroffen habe..."
Aus Sirius, Eine Art Tagebuch (München 1990, S. 591)
4. Dezember 2024
Nartum
Di 4. Dezember 1990, Regen
Langer Film über Grundstücke und Häuser, die im Osten von Wessis zurückgefordert werden. Man stand natürlich auf Seiten der Ossis. Die Kommentatorin versäumte es, auf das Unrecht hinzuweisen, das den Flüchtlingen damals widerfahren ist, als sie weggingen, oder bevor sie weggingen. Die Enteignung der Bauern! Verhaftungen und so weiter.
Schlagzeilen in der "BILD" am Montag lustig:
King Kohl, Big Genschman
Erster Hammer: Grüne raus
Zweiter Hammer: Oskar nur 33,3%
Dritter Hammer: CDU holt Berlin
Aus Hamit, Tagebuch 1990 (München 2006, S. 390)
5. Dezember 2024
Nartum
Mo 5. Dezember 1983
Heute hatte ich wieder was mit dem Magen, kolikenartiges Rumoren und Kneifen, war recht "hinfällig", sagte daher die Vorlesung in Hamburg ab.
Gegen Abend, o Wunder, schrieb ich trotz Leibkneifens noch ein paar Seiten am Sommerroman: "Sowtschick sperrte die Hunde ins Haus und öffnete das weiße Tor. Dann fuhr er mit dem großen Wagen davon...", so geht's los.
Aus Sirius, Eine Art Tagebuch (München 1990, S. 597)
6. Dezember 2024
Nartum/Rostock
Do 6. Dezember 1990
Mit Simone nach Rostock. Im Autoradio Reportage über Lübecker Marzipan. Einer hat seine Schwiegermutter in Lebensgröße herstellen lassen, um sie bei der Hochzeit aufessen zu können. Ohne jede Bewegung sagt er das.
Aus Hamit, Tagebuch 1990 (München 2006, S. 392)
Und der Nikolaus hat uns noch folgenden Erinnerungsschnipsel von Falko Hennig vorbeigebracht...
"1999 hatte ich Kempowski kennengelernt, war viele Male in Nartum zu Besuch, traf Kempowski aber auch oft in Berlin. 2007 nach dem letzten Abschied von ihm fotografierte ich in Nartum diese Reklame der örtlichen Fleischerei":
7. Dezember 2024
Salzuflen/Everswinkel/Münster
Mi 7. Dezember 1983
Heute Heute morgen bekam ich Besuch von einem jungen Mann, schmaler Kopf, goldene Brille, und einem Knabenmädchen. Ich ließ sie auf mein fürstliches Zimmer kommen und empfing sie mit Rasierschaum im Gesicht. Wir aßen Frühstück zusammen – ich hatte alles mögliche bestellt, um ihnen zu imponieren: trank Kaffee, den ich mir mit Kakao mischte und dann noch einen Löffel Rum hinein: So lebt ein Dichter.
Aus Sirius, Eine Art Tagebuch (München 1990, S. 598/599)
8. Dezember 2024
Nartum
Sa 8. Dezember 1991
Jetzt wollen sie die Mark abschaffen. Völlig verrückt geworden. Da könne man ohne zu wechseln durch ganz Europa fahren: Mit so was machen sie uns das schmackhaft. Erst mal: Wer tut oder will das schon, durch ganz Europa fahren, und zweitens, das Geldwechseln ist heutzutage doch ganz einfach? Und was sagen die Numismatiker dazu?
Aus Somnia, Tagebuch 1991 (München 2008, S. 508)
9. Dezember 2024
Nartum
So 9. Dezember 1990
In den Nachrichten wurde gestern allen Ernstes bekanntgegeben, der Unterhaltungskünstler Konstantin Wecker sei von einem Schwein gebissen worden, aber ganz sanft nur. Er könne weiter Klavier spielen.
Aus Hamit, Tagebuch 1990 (München 2006, S. 396)
10. Dezember 2024
Nartum
Sa 10. Dezember 1983
Heute schrieb ich wieder einen Sowtschick-Probetext.
Am Abend Unglaubliches in Bremen. Die Großloge hatte geladen. Es war unter aller Würde. Die Crème de la crème aß, trank und unterhielt sich, während ich las: Ein Ditt- und Dattladen der höheren Stände. Ich nahm es gelassen, weil das Honorar großzügig bemessen war. (Während ein Streichquartett musizierte, wurde ebenfalls geredet, und die nahmen es auch gelassen hin.) Leider hatte ich Hildegard mitgenommen, um ihr was Besonderes zu bieten. Ich fuhr völlig "geplättet" und wüst schimpfend nach Hause, wobei es dann passierte, daß Hildegard das Schimpfen auf sich bezog. Das gab vielleicht ein Gerechte!
Aus Sirius, Eine Art Tagebuch (München 1990, S. 601/602)
11. Dezember 2024
Rostock
Di 11. Dezember 1990
Post: Ein Ehepaar aus Woltersdorf fragt mich, ob ich nicht auch der Meinung bin, daß die Zeiten, in denen wir leben, "satiregebärend" sind? Sie wollen ein Buch herausbringen, eine Anthologie unter dem Titel "Die Zeit schreibt Satire", und daran soll ich mich beteiligen.
Der Rubel ist nur noch zwei Pfennig wert. Er wird nicht mehr gehandelt.
Wolfgang Thierse gibt in der FAZ als seinen Hauptcharakterzug "Faulheit" an. Sterben möchte er nicht zu früh und nicht zu spät.
Aus Hamit, Tagebuch 1990 (München 2006, S. 396/397)
12. Dezember 2024
Nartum
12. Dezember 1983
Obwohl ich am Abend noch eine Lesung in Hamburg hatte, und zwar ebenfalls in der Universität, raste ich nach Nartum zurück, weil drei Studentinnen unbedingt das Haus sehen wollten. So bekloppt ist man! Kindisch! – Übrigens sind die verbliebenen Studenten sehr nett zu mir. Das junge Ehepaar Laugwitz hat mich sogar zum Essen eingeladen, und der Vater einer Studentin spendierte mir ein Bier. Ob ich mit Thomas Mann verkehrt habe, wurde ich gefragt.
Abends dann wieder hin, eine unbehagliche Lesung vor vierzehn irgendwie befremdeten Zuhörern. – Eine Frau monierte, daß ich mich so selten verlesen habe.
Unter Schneegestöber nach Hause geschlichen.
Aus Sirius, Eine Art Tagebuch (München 1990, S. 603)
13. Dezember 2024
Nartum
Fr 13. Dezember 1991
Wutanfälle am Abend wegen Hunger, dann bei Dörflers zum Abendessen. Nun, immer noch wütend, zurücksinkend in Augenblicke des Glücks.
Aus Somnia, Tagebuch 1991 (München 2008, S. 519)
14. Dezember 2024
Nartum
14. Dezember 1983
Autofahrt nach Lilienthal. Ich kaufte in der Anstalt wieder ein paar sehr sonderbare Tonplastiken, grotesk, urtümlich, götzenhaft.
Die Töpferin erzählte, ihr Wochenendhaus sei von der Dorfjugend in ihrer Abwesenheit verwüstet worden. Alle Bücher herausgerissen, das Geschirr zertrümmert, Farbband aus der Schreibmaschine gerissen, Kissen aufgeschlitzt, Ketchup, Senf usw. Nichts gestohlen, aber alles gründlich zerstört. Sandberg hat ähnliches von Oslo erzählt. Kinder besserer Familien machen so was. Die Schäden werden von der Versicherung nicht ersetzt.
Dieser vandalische Akt gäbe den richtigen Schluß ab für den Sommerroman.
Aus Sirius, Eine Art Tagebuch (München 1990, S. 606)
15. Dezember 2024
Nartum
So 15. Dezember 1991
Der fabelhafte Gerd Ruge in Moskau. In unserer Hightechzeit passiert es, daß telefonische Verbindungen nicht zustande kommen. Ruge und Scholl-Latour, das sind die einzigen, die gut Bescheid wissen. Die lachen immer so verschmitzt, weil sie die Dummheit der Buchgelehrten, mit denen sie talken müssen, sofort mitkriegen.
Mittags sangen in sich selbst verliebte Kitschtantenkoloraturen Weihnachtslieder und drehten und wendeten sich dabei.
Aus Somnia, Tagebuch 1991 (München 2008, S. 523)
16. Dezember 2024
Nartum
Fr 16. Dezember 1991, trüb
Hildegard hat sich ein Kopftuch umgebunden und rast mit dem Staubsauer, Frau Meyer hat nämlich entbunden, und neue Hilfe ist nicht in Sicht. Dazu Simone, Melanie und die fotokopierende Frau Lee (Hagen), Telefon – und Lieschen immer noch läufig. Also, da sage einer, hier sei nichts los.
Aus Somnia, Tagebuch 1991 (München 2008, S. 523)
17. Dezember 2024
Nartum
Sa 17. Dezember 1983 kalt
Heute habe ich das erste Kapitel von Sowtschicks Sommer beendet und das zweite begonnen. Die beiden Teenies treten auf. Ich kann es gar nicht erwarten, daß es richtig losgeht mit diesem Buch. HW bleibt etwas liegen im Augenblick. Habe das alles zunehmend satt. Das unkommentierte Schildern des bloß Faktischen setzt mir zu enge Grenzen. Bei und mit Sowtschick kann ich mich endlich entfalten.
Aus Sirius, Eine Art Tagebuch (München 1990, S. 606/607)
18. Dezember 2024
Nartum
Mi 18. Dezember 1991
Grass hat mit Heym zusammen in Brüssel vom Leder gezogen. "Wir sind ein Volk" beschwöre "Ein Volk, ein Reich, ein Führer" (Heym), die Einheit sei mißglückt (Grass). Derselbe bezeichnete, wenn man der FAZ glauben darf, den CDU-Politiker Volker Rühe als Skinhead mit Scheitel und Schlips. Asylgesetze wurden mit den Nürnberger Rassegesetzen verglichen. Die Einheit mißglückt? Die ist doch noch gar nicht losgegangen. Grass muß sich doch darüber freuen, daß sie "mißglückt" ist, er war doch dagegen. Er müßte in eine Art Osterlachen ausbrechen, dann und wann. Das würde ihn gut kleiden.
"Was ist denn mit Ihnen los?"
"Ich freu' mich so, daß die Einheit mißglückt ist."
Aus Somnia, Tagebuch 1991 (München 2008, S. 529)
19. Dezember 2024
Nartum
Mo 19. Dezember 1983
Ich kaufte für Silvester ein paar Scherze ein, Löffel, die sich verbiegen, Knallbonbons, schwimmende Zuckerstücke usw., und fuhr nach Haus, wo ich Post machte. Am Abend mußte ich dann wieder nach Hamburg fahren, denn um 20 Uhr war eine allerletzte Lesung angesetzt. Sie war ganz gut besucht: Die Treuesten der Treuen waren gekommen: Anke Ewers aus Maschen, Frau Bunte und Uwe Laugwitz. KF und Marion schoben sich zum Schluß auch noch zwischen die Reihen. Ich dachte ein wenig an die Verachtung der Hamburger Verwandten für den Spätheimkehrer 1956. Und daran, daß ich jetzt in Hamburg an der Universität einen Lehrauftrag habe.
"Immerhinque", hätte mein Vater gesagt.
Aus Sirius, Eine Art Tagebuch (München 1990, S. 611)
20. Dezember 2024
Nartum
Di 20. Dezember 1983 Regen
Frau Knaus teilte uns weinend mit, daß man ihrem Weihnachtsbaumhändler alle Tannenbäume massakriert hat, überall die Spitzen abgeknipst. Vermutlich waren das sogenannte Rowdies. Für mich wäre das kein Grund, in Tränen auszubrechen. Ich würde mir extra einen solchen Baum kaufen. Eine abgeschnittene Spitze kann einen doch auch "was lehren".
Als Kind dachte ich, Weihnachtsbäume kosten tausend Mark, und ich stellte mir vor, daß sie sehr schwer sind. Ich war ganz erstaunt, als ich, das mage 1941 gewesen sein, mit Mutter einen für drei Mark fünfzig kaufte, am Kröpeliner Tor, und ihn, mit zwei Fingern sozusagen, nach Hause trug.
Aus Sirius, Eine Art Tagebuch (München 1990, S. 614)
21. Dezember 2024
Nartum
Fr 21. Dezember 1990, klar
Stasi-Modrow und Stasi-Gysi im Reichstag, ein kurioses Bild. Auch der arme de Maizière mit versteinertem Gesicht. Er soll den Decknamen "Czerny" getragen haben.
Wie es den Lafontaine weggeblasen hat! Nun haben sie sich den Birkenhaarwasser-Typ Engholm geholt. Die Pfeife hat er immer dabei.
Aus Hamit, Tagebuch 1990 (München 2006, S. 406/407)
22. Dezember 2024
Nartum
Do 22. Dezember 1983
Zur Einstimmung auf das Weihnachtsfest las ich die engagierte Nachdichtung eines bekannte Weihnachtsgedichts vor:
"... Ich muß euch sagen, es startbahnet sehr."
Das lyrische Meisterwerk hat eine Dichterin namens Karin Trützschler ersonnen, es steht in dem rororo-Buch "Heilig Abend zusammen!"
Der Rowohlt Verlag hat mir leider untersagt, das Gedicht hier abzudrucken.
Aus Sirius, Eine Art Tagebuch (München 1990, S. 617)
23. Dezember 2024
Nartum
Fr 23. Dezember 1983
Die Hunde wissen das Gute zu schätzen. Ich habe mir grade Beethovens Violinkonzert angestellt – da kommen sie angelaufen, der Große vornweg, und schmeißen sich auf den Fußboden. In Musik ist etwas, das sich auf die Kreatur wohltuend überträgt. Das kann man von der Literatur nicht gerade sagen. Und die Malerei? Ich habe ihnen das Bild einer hübschen Afghanenhündin hingehängt, sie gehen achtlos daran vorüber obwohl es sich um ein signiertes Original handelt! "Alfred Antoine Huguet" 1937).
Aus Sirius, Eine Art Tagebuch (München 1990, S. 619)
24. Dezember 2024
Nartum
Mo 24. Dezember 1990
Von Hildegard bekam ich ein Buch über Goethes Farbenlehre. Ulkigerweise ist es ein "verklatschtes Exemplar", zum Teil sind die Farben nicht richtig ausgedruckt. Abbildungen von den einfachen Apparaten aus Holz, Pappe und Leder, die Goethe benutzt hat. – Das Staunen, als ich zum ersten Mal ein Spektrum sah. Die dreieckigen Linsen, die ich im Pavillon deponiert habe, tun uns nur selten den Gefallen, das gespaltenen Licht an die Wand zu werfen. Ich hatte mir das so schön ausgedacht, einen Kaffee inmitten von Spektralfarben zu nehmen.
Aus Hamit, Tagebuch 1990 (München 2006, S. 406/407)
Wir wünschen euch ein wunderschönes Weihnachtsfest und haben am Schluss unseres diesjährigen Adventskalenders noch eine persönliche Geschichte von Falko Hennig, der uns tatkräftig unterstützt hat!
ABSCHIED VON EINEM GUTEN FREUND
Falko Hennig:
Als ich mich 2007 von dem guten Freund Walter verabschiedete, machte ich dieses Foto. Ich hatte davor vom Nartumer Jägerhof angerufen, seine Stimme war noch etwas leiser. Er duzte mich und nannte mich „min Jung“, er habe noch zu tun. Mir gehe es gut? Ihm nicht, so sei das im Leben.
Sollte ich das Jackett anziehen, das ich extra mitgenommen hatte? Es schien mir zu speckig, außerdem schwitzte ich schon im T-Shirt stärker als zu vertreten war. Aber mit dem Pullover, für den ich mich stattdessen entschied, hatte ich denselben Effekt.
Schlotterdünn war er geworden.
Hildegard nannte ihn „Vater“.
Post könne es gar nicht genug geben, und jetzt kämen Briefe um Briefe mit Trost und Rat. Ich traute mich erst nicht, meine neue Kamera zu verwenden, aber Kempowski hatte keine Bedenken:
„Fotografieren Sie ruhig!“ Und so knippste ich etwas. Ich schenkte ihm das Tourenbuch von Franz Nesnidahl und er freute sich: „Wir sind reich beschenkt worden!“, sagte er seiner Frau.
Als ich den Pullover auszog, fragte er: „Strip tease?“ Er möge aufhören, beschied ihm Hildegard, er habe doch wegen der Hitze selber einen Hemdknopf auf.
Merkwürdigerweise habe er sich im Krankenhaus wie Herbert von Karajan gefühlt. Ob der, wenn er ins Hospital musste, ein eigenes Zimmer hatte und seinen Sekretär dabei und die riesigen Partituren?
Ich gratulierte ihm zur Gründung der Kempowski-Gesellschaft, mir war von keinem weiteren Beispiel bekannt, dass einem lebenden Autor eine solche Ehre zuteil wurde. Das konnten die Kempwoskis gar nicht glauben, es müsse doch eine Günter-Grass-Gesellschaft geben. Peter-Härtling-Schulen gebe es auch eine ganze Menge.
Sascha Feuchert, der Gründer der Gesellschaft, hat sich schon 2000 wegen der Herausgabe von Tagebüchern an ihn gewandt.
Keine Interview-Fragen hatte ich vorbereitet, dafür wurde ich gleich selber befragt. Was ist das, was ich morgens trinke, Guarana? Und zum Mittag esse ich Haloumi? Dass ich Mittagsschlaf halte, findet seine Zustimmung.
Ich beschrieb ihm, wie Tanja Dückers sich schminkt. Ob das nicht auch etwas für mich wäre, so Lidstriche betonen? fragte Kempowski.
Weil ich so lange warten musste bekomme ich einen überdimensionierten Grappa.
Er habe keine Schmerzen, was wolle man mehr?
Stuckrad-Barre, dem sei ja einiges durcheinander geraten, dass er seinen Bruder nicht leiden könne, das sei doch auf die Haftzeit bezogen gewesen, als sie zusammen in einer Zelle steckten und da möchte er mal Menschen sehen, die sich da nicht in die Haar gerieten. Aber dass etwas durcheinander gerate, das sei ganz normal.
Träumen tat er gar nicht mehr wegen der Medikamente, aber tagsüber sei er sehr klar.
Er erinnerte sich an meinen ersten Roman Alles nur geklaut und unser erstes Gespräch, „So isset ja hier nich.“, hätte ich gesagt. Aber dann dieses Auto-Ding, das habe doch so schön angefangen, was ich hier mal vorgelesen habe, war doch ganz nett, wieso ich so nicht weitergemacht habe? Gemeint ist mein zweiter Roman Trabanten.
Zum wievielten mal ich denn nun verheiratet bin, das will er wissen.
Der Focus interviewte Kempowski per Telefon, sein Leben passierte noch einmal Revue. Vermutlich wurde er nach dem Tod gefragt, als er antwortete:
„Wenn Sie Schmerzen haben, dann freuen Sie sich drauf!“ Er habe alles getan, was er tun wollte, mehr sei nicht möglich.
„Heiter ist die Grundstimmung, mein Vater war monarchistisch gesinnt, hat seine Witze gemacht“, Tadellöser und Wolff, da stehe alles drin.
„Der war aber penetrant!“, Hildegard tröstete ihn: „Mein Herzchen!“
Dann wurde ich weiter befragt:
„Wann ist Ihr Tag zu Ende?“ und „Trinken Sie Alkohol, mein Herr?“, als ich es zugebe: „N bisschen viel?“ Ich kann zum Trost hinzufügen, dass viele Kollegen deutlich mehr trinken. „Das beruhigt ungemein.“
„Zu Frau Sichelschmidt gehen Sie immer!“, weiß er, die habe angerufen: „Stellen Sie sich vor, wer eben hier war.“
Ob er noch könne, will Hildegard wissen. Ich bin schon deutlich länger hier als abgesprochen. Aber ich darf noch bleiben weil ich ein Freund sei und ihn nicht belauere.
Wie ein normaler Tag für ihn sei? „Ich bin ja krank.“, zwar habe er gerade keine Schmerzen, aber er weiß, dass das Ding da drin ist und er kann nicht essen, hat keinen Appetit.
„Seit Wochen jeden Tag 40 Fieber und Schüttelfrost!“ Doch hätten Krankheiten auch enorme positive Seiten, der schon immer sehr gute Zusammenhalt mit seiner Frau sei noch intensiver geworden, das hätte er nicht für möglich gehalten. Hildegard war skeptisch:
„Du empfindest es so, weil Du sonst mehr auf Dein Werk geachtet hast.“ Aber Kempowski bleibt dabei, die Liebe eines andern Menschen so zu spüren wie er, das sei schon etwas Besonderes. Sie könnte ja schließlich auch die Achseln zucken: „Sie zu, wie Du fertig wirst.“
Der Vormittag vergeht meist mit Lektüre und Korrekturarbeiten für das neue Buch. „Dann kommt das nicht-Essen“ und ein langer Nachmittagsschlaf bis vier. Zwischen vier und fünf hat er gern ein richtiges Gespräch, „Damit man weiß, was los ist.“ Abends geht er sehr spät ins Bett, damit er schlafen kann, 12 Uhr. Da nickt er ein und geht die zwei Schritte zum Bett. Er habe noch keine Schmerzen, was wolle der Mensch mehr?
„Die Post, schreiben Sie das auf! Das ist ein wirkliches Ereignis!“ Wunderbare Trost-Briefe und welche, die ihm recht geben, ihm sei Unrecht getan worden. Das mit dem Alkohol und mir, das machte ihm Sorgen. Ich sei wohl jeden Abend in der Kneipe?
Als wir uns verabschiedeten, schien er aber mit allem von mir zufrieden, sogar mit meinem Handschlag:
"Ah, ein richtiger Händedruck!" Ich sollte ihn nie wieder sehen.
"In Göttingen schien die Sonne" |
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Auf Kempowskis Spuren in Göttingen |
„In Göttingen schien die Sonne.“ – So beginnt der vierte Teil von Kempowskis Roman „Herzlich Willkommen“ und dieser Satz muss ebenfalls der Beginn dieses Berichts sein über unsere Exkursion nach Göttingen am 28.09.2024! Voller Vorfreude versammelte sich eine Gruppe von Kempowski-Fans bei bestem Stadtbesichtigungs-Wetter und begann den Tag mit einer literarischen Stadtführung. Wir bewunderten zunächst das imposante Alte Rathaus und das weithin bekannte „Gänseliesel“, erfuhren spannende Geschichten über die Studenten-WGs, die es bis vor etwa 20 Jahren in einem Turm der Johanniskirche gab, und schlenderten durch die Gassen von Göttingens gemütlicher Altstadt – alles Orte, die auch von Kempowski mehr oder weniger detailliert in seinem Roman beschrieben werden... | |||||
Beeindruckend war, wie viele Literaten, Philosophen etc. eine gewisse Zeit ihres Lebens in Göttingen verbracht haben. Gedenktafeln aus Marmor – diese fielen auch dem jungen Walter Kempowski bereits auf – findet man an zahlreichen Häusern und unser Stadtführer erzählte informative, teilweise amüsante Geschichten, z.B. über Georg Christoph Lichtenberg, Jacob und Wilhelm Grimm, Friedrich und August Wilhelm Schlegel oder Johann Wolfgang von Goethe. Der ‚Göttinger Hainbund‘ sowie die ‚Göttinger Sieben‘ kamen zur Sprache, für Erheiterung sorgten einige amouröse Abenteuer, für die Göttingen ebenfalls bekannt ist. Besonderes Augenmerk wurde gelegt auf beeindruckende Frauen, wie z.B. Lou Andreas-Salomé oder Therese Heyne. | |||||
Zudem wurde deutlich, welch wichtige Rolle die Georg-August-Universität seit ihrer Gründung gespielt und immer wieder weltbekannte Professoren für die Stadt begeistert hat. Göttingens Universität zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass sie bis zum heutigen Tag eine hohe Zahl an Nobelpreisträgern hervorgebracht hat. Kein Wunder also, dass sich auch Walter Kempowski hier wohlfühlte und sein Pädagogikstudium aufnahm. Erwähnung findet bei ihm auch die Universitätsbibliothek. Wir machten Halt z.B. bei der „Milchbar“ (die heute anders heißt), in der Kempowski des Öfteren einkehrte oder vor der Buchhandlung Peppmüller. Auch das Haus in der Straße „Am Bachgraben“/„Am Weißen Steine“, in dem Kempowski einige Zeit lebte, oder die Tanzschule, in der Walter mit Christa / Hildegard tanzte, stehen heute noch. Fast hatten wir das Gefühl, als würde Walter Kempowski gleich um die Ecke kommen…
Nach etwa zweieinhalb Stunden war es Zeit für eine Pause; klar ist allerdings: es muss einen weiteren Stadtrundgang geben, denn weitere Straßen und Orte wie z.B. die Burgruine, das Café „Cron & Lanz“ oder die Schillerwiese wollen noch besucht werden! Nach der Lesung ergab sich ein angeregtes Gespräch mit Andreas Jeßing, in dem es zum einen auch noch darum ging, wie man junge Menschen für Kempowskis Werk gewinnen kann. Zum anderen betonte Jeßing, wie fasziniert er von Kempowskis Gesamtwerk ist und dass er sich u.a. auch mit der Frage auseinandergesetzt hat, welch große Rolle der Aufenthalt in Bautzen für den Menschen und den Schriftsteller Walter Kempowski gespielt hat. Wir danken Andreas Jeßing für dieses bleibende Ereignis! Natürlich kamen auch das gemütliche Beisammensein und der Austausch unter Gleichgesinnten nicht zu kurz, wobei wir wieder einmal feststellten, dass der persönliche Kontakt nicht zu ersetzen ist. Am Ende des Tages waren sich deshalb alle einig: wir freuen uns auf weitere literarische Veranstaltungen der Kempowski-Gesellschaft! |
Unterhaltsamer Abend mit Gerhard Henschel |
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Gut besuchte Lesung in Gießen |
Am Freitag, 18.11.22, durften wir in Kooperation mit dem Literarischen Zentrum Gießen (LZG) Gerhard Henschel im KiZ in Gießen zu einer unterhaltsamen und humorvollen Lesung begrüßen. Nach einleitenden Worten von Hannah Brahm (LZG) und unserer Vorsitzenden Julia Stein, die auch die Moderation der Lesung übernahm, amüsierten sich etwa 50 Zuhörerinnen und Zuhörer zunächst über einige Zungenbrecher und Gedichte, mit denen Gerhard Henschel seinen Vortrag begann. So hatte er die Aufmerksamkeit aller sicher, als er mit der Lesung von Passagen aus dem an diesem Abend im Mittelpunkt stehenden „Schauerroman“ fortfuhr. | |
Gemeinsam mit seinem Alter Ego Martin Schlosser erlebte das Publikum in Gedanken die Besuche bei dessen immer debiler werdenden Vater in Meppen mit, genauso wie die Lesereisen in die 1992 noch ‚neuen‘ östlichen Bundesländer. Darüber hinaus gab es Einblicke in Schlossers Liebesbeziehung mit Lydia sowie in diverse Vorkommnisse in seiner Kreuzberger WG. |
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Zwischen den vorgelesenen Passagen führten Julia Stein und Gerhard Henschel kurze Gespräche, z.B. über die Motivationen, Denkweisen und Befindlichkeiten der Figuren des Romans, über die Arbeitsweise von Herrn Henschel sowie über seinen Erzählstil. Dabei wurde immer wieder die Begeisterung Henschels für Walter Kempowski deutlich und folglich auch, dass sein Schaffen deutlich von diesem geprägt ist. So hat sich Henschel z.B. beim Erzählen an Kempowskis Montageprinzip orientiert und dessen ‚Deutsche Chronik‘ war die Inspiration für seine eigene ‚Chronik‘ – die Martin-Schlosser-Romane umfassen inzwischen neun Bände, der zehnte wird 2023 erscheinen. Als das aufmerksame Publikum nach bereits 1,5 Stunden noch eine Zugabe forderte, gab Gerhard Henschel sogar einen von ihm gedichteten Schlager zum Besten und las noch einige seiner gefälschten Trump-Briefe vor, was weiterhin für große Erheiterung und Begeisterung sorgte. Herzlichen Dank an Herrn Henschel und das LZG für den gelungenen Abend! |
Sascha Feuchert erhält Copernikus-Preis |
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Auszeichnung für Gründungsvorsitzenden |
Die Kempowksi-Gesellschaft gratuliert ihrem Initiator und langjährigem Vorsitzenden Prof. Dr. Sascha Feuchert ganz herzlich zur Verleihung des Copernicus-Preises 2022 für „herausragende deutsch-polnische Zusammenarbeit in der germanistischen Literaturwissenschaft“.
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Sascha Feuchert, Professor für neuere deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Holocaust- und Lagerliteratur sowie ihre Didaktik und Leiter der Arbeitsstelle Holocaustliteratur, erhält den Preis gemeinsam mit Prof. Dr. Krystyna Radziszewska von der Universität Lodz. Mit dem Copernicus-Preis zeichnen die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Stiftung für die polnische Wissenschaft (FNP) gemeinsam alle zwei Jahre jeweils eine/n polnische/n und eine/n deutsche/n Wissenschaftler:in für herausragende Leistungen in der deutsch-polnischen Forschungszusammenarbeit in allen Fachbereichen aus. |
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Die Kempowski-Gesellschaft beglückwünscht Sascha Feuchert ganz herzlich zu dieser hohen Auszeichnung! |
Neuer Stellenkommentar zu Tadellöser und Wolff |
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Post aus Dänemark |
„Im neuen Jahr gab‘s dann die erste Post von Ulla“ - Post aus Dänemark ist in Kempowskis „Uns geht’s ja noch gold“ meist ein erfreulicher Lichtblick in den Wirren der Nachkriegszeit. Post aus Dänemark hat nun auch mal wieder die Kempowski-Gesellschaft erreicht. Herr Lars Bardram, der der Kempowski-Gesellschaft bereits 2018 einen fundierten Kommentar zu „Tadellöser & Wolf“ angeboten hatte, hat nun eine aktualisierte Fassung publiziert. |
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Sie finden die aktuelle Fassung auf der Webseite des Kempowski-Archivs-Rostock. |
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Stellenkommentar zu Tadellöser und Wolff (erneuerte Fassung April 2022) |
Carla Damiano erhält Bundesverdienstkreuz |
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Auszeichnung für stellv. Vorsitzende |
Die stellvertrende Vorsitzende der Kempowski-Gesellschaft, Carla Damiano, wird mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Carla Damiano ist Professorin im Fachbereich Deutsch der Eastern Michigan University, Ypsilanti (USA) und seit 2007 stellvertretende Vorsitzende der Kempowski-Gesellschaft. Sie ist auch Mitherausgeberin des Walter-Kempowski-Handbuchs, das im vergangenen Jahr beim Verlag de Gruyter erschienen ist und im Auftrag der Kempowski-Gesellschaft herausgegeben wurde. |
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Der Bundespräsident würdigt mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes die Verdienste von Carla Damiano um die deutsche Sprache und Literatur in den USA sowie ihr Engagement für Studierende des Faches Germanistik an der Eastern Michigan University, für den akademischen Austausch und für die Wahrung der Erinnerung an den Holocaust. | ||
Die Kempowski-Gesellschaft beglückwünscht Carla Damiano ganz herzlich zu dieser hohen Würdigung! |
Walter-Kempowski-Handbuch erschienen |
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Im Auftrag der Kempowski-Gesellschaft |
Die Kempowski-Gesellschaft freut sich mitzuteilen, dass im März 2020 das Walter-Kempowski-Handbuch beim Verlag de Gruyter erschienen ist. Das Handbuch wurde von den Gesellschaftsmitgliedern Carla Damiano, Sascha Feuchert und Andreas Grünes im Auftrag der Kempowski-Gesellschaft herausgegeben. Es setzt eine zentrale Wegmarke in der literatur-wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Werk Walter Kempowskis, fehlte doch bisher ein umfassendes Nachschlagewerk, das Leben und Werk eines der bedeutendsten Autoren der deutschen Nachkriegszeit gleichermaßen würdigt. |
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Das Kempowski-Handbuch füllt diese Lücke, indem führende Experten unter Berücksichtigung des neuesten Forschungsstandes die Biografie und das gesamte künstlerische Schaffen Kempowskis erschließen. Zugleich waren auch zahlreiche Mitglieder der Kempowski-Gesellschaft als Beiträgerinnen und Beiträger beteiligt. | ||
Neben detaillierten Werkartikeln, die sämtliche werkgeschichtlichen und strukturellen Facetten des enormen Œuvres behandeln, enthält das Handbuch Querschnittsartikel, die die zentralen Themen und Motive des Schreibens von Kempowski analysieren. Sie untersuchen zusammenhängend und werkübergreifend signifikante Fragestellungen und Schwerpunkte. | ||
Mehr Informationen (Weiterleitung zum de Gruyter Verlag) |
Adventsaktion der Kempowski-Gesellschaft |
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Anekdoten und Gedanken |
Liebe Bewunderer des Werks Walter Kempowskis, | |
Auch in diesem Jahr möchten wir Ihnen die Vorweihnachtszeit mit einem Adventskalender versüßen.
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Unter allen Likes/Einsendungen und Kommentaren verlosen wir auch in diesem Jahr wieder eine Kleinigkeit.
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Sie finden uns bei Facebook als Gruppe "Kempowski-Gesellschaft e.V.".
Herzlichen Dank! |
Hildegard Kempowski mit 84 Jahren verstorben |
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Kempowski-Gesellschaft trauert |
Mit großer Anteilnahme und Bestürzung hat die Kempowski-Gesellschaft vom Tod von Hildegard Kempowski, geborene Janssen, erfahren. Die Witwe Walter Kempowskis starb am 12. August 2019 in Nartum.
Die Kempowski-Gesellschaft verliert mit Hildegard Kempowski eine zentrale Bewahrerin des Andenkens von Walter Kempowski und eine geschätzte Gesprächspartnerin, die zuletzt insbesondere für das von der Gesellschaft geförderte Kempowski-Handbuch (Berlin 2019) eine ganz wesentliche Unterstützerin war. |
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Traueranzeige der Kempowski-Stiftung | |
Trauer um Erwin Leibfried |
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Ehemaliger 2. Vorsitzender verstorben |
Die Kempowski-Gesellschaft trauert um Prof. Dr. Erwin Leibfried, der insbesondere als Gründungsmitglied und stellvertretender Vorsitzender von 2007 bis 2010 eine ganz wichtige Unterstützung für die Gründungsphase der Gesellschaft war. Als Professur für Allgemeine Literaturwissenschaft am Institut für Germanistik, die er von 1973 bis 2006 innehatte, war Erwin Leibfried insbesondere Mitbegründer der Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Universität Gießen im Jahr 1998 und gründete 1987 die Internationale Multatuli Gesellschaft. Am 1. August 2019 verstarb Erwin Leibfried im Alter von 77 Jahren. |
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(Nachruf auf Prof. Dr. Erwin Leibfried der Arbeitsstelle Holocaustliteratur) | |
Kempowski-Gesellschaft trauert um Jörg Riecke |
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Ehemaliger Vorsitzender verstorben |
Die Kempowski-Gesellschaft ist zutiefst erschüttert über das vollkommen unerwartete Ableben von Prof. Dr. Jörg Riecke. Jörg Riecke war Gründungsmitglied der Gesellschaft und hatte von Ende 2013 bis 2018 den Vorsitz der Gesellschaft inne. Bereits in den ersten Jahren der Gesellschaft hat er die Arbeit der Kempowski-Gesellschaft durch zahlreiche Veranstaltungen an und mit der Universität Heidelberg auf unschätzbare Art und Weise unterstützt. Vor allem aber hat er die Gesellschaft durch seine einzigartige Persönlichkeit und sein hoch engagiertes und stets empathisches Wirken unglaublich bereichert und geprägt.
Es erscheint uns unfassbar, dass er nicht mehr da ist. |
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(Nachruf auf Prof. Dr. Jörg Riecke der Universität Heidelberg) | |
Gelungene Lesung mit Falko Hennig in Gießen |
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Amüsanter "Rikscha Blues" |
Zu Ehren des 90. Geburtstags von Walter Kempowski hatte die Kempowski-Gesellschaft am 26. April in einer Kooperation mit der Universitätsbibliothek Gießen eine Lesung mit Falko Hennig organisiert. Die Lesung aus Hennigs neuen Buch "Rikscha Blues" kam im Publikum gut an, wie auch im Anschluss ein angeregtes Gespräch zwischen den Gästen und dem Autor zeigte. |
Schriftsteller Falko Hennig und Vorsitzende Julia Stein bei der Diskussion mit den Gästen der Lesung. |
Zum Pressebericht über die Lesung in der Gießener Allgemeinen Zeitung | |
Lesung mit Falko Hennig in Gießen |
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Am 26. April 2019 in der UB Gießen |
Der Berliner Autor, Journalist und Bühnen-künstler Falko Hennig liest (und singt!) am 26. April 2019 in einer Kooperation der Kempowski-Gesellschaft mit der Universitätsbibliothek Gießen im Zeitschriftenlesesaal der UB aus seinem neuen Buch "Rikscha Blues". Hennigs Debütroman "Alles nur geklaut" wurde von Walter Kempowski gefördert. Im Anschluss wirkte Hennig bei den Arbeiten an Kempowskis "Alkor", "Das Echolot" und "Ortslinien" mit. Auch nahm er an den Literaturseminaren Kempowskis teil. Datum: 26. April 2019, ab 19:00 Uhr. Ort: Zeitschriftschriftenlesesaal der Universitätsbibliothek Gießen, 1. Stock Der Eintritt ist frei! |
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Weiteres Infos über Falko Hennig: www.falko-hennig.de | |
Jahreshauptversammlung im Januar 2019 |
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Neuer Vorstand gewählt |
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Am 4. Januar 2019 fand Jahreshauptversammlung für das Jahr 2017 statt. Aufgrund von Terminausfällen werden die Jahreshauptversammlungen für 2017 und 2018 in diesem Jahr nachgeholt In der Jahreshauptversammlung wurde außerplanmäßig die Nachfolge für den bisheringen Vorsitzenden, Herrn Prof. Dr. Jörg Riecke gewählt. Herr Riecke hatte bereits bei der Wahl im vorigen Jahr erklärt, dass er das Amt des Vorsitzenden der Kempowski-Gesellschaft aus Zeitgründen nur noch für ein Jahr kommissarisch übernehmen würde. Zur neuen Vorsitzenden wurde Frau Julia Stein aus Ratingen gewählt, die bisher Schriftführerin der Gesellschaft war. Zum neuen Schriftführer wurde Herr Dr. Andreas Grünes aus Mainz gewählt, der bisher im Vorstand als Beisitzer tätig war. Zur neuen Beisitzerin wurde Frau Johanna Keller aus Wetzlar gewählt. Der neue Vorstand dankt Herr Prof. Dr. Riecke für sein langjähriges Engagement als Vorsitzender der Kempowski-Gesellschaft! |
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Soziales Netzwerk |
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Die Kempowski Gesellschaft e.V. ist ebenfalls im sozialen Netzwerk facebook zu finden. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
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